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Vorwort
aus: Zeitungsreport. Deutsche Presse im 20. Jahrhundert, Weimar 2000, S. VII f.
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Vorwort

Es ist schwer, Sätze zu schreiben,
an deren Ende kein Fragezeichen steht.
Joseph Roth, 1939

Historiker haben es leichter als der Journalist und Erzähler Joseph Roth. Sie erforschen aus wenigen Zeugnissen ferner Vergangenheiten Erwähnenswertes für die Gegenwart. Dabei hangeln sie sich am Geländer der jeweiligen Zeitrechnung entlang, so die Journalisten von Tag zu Tag. Ihnen bläst die Gegenwart ihre unzählbaren Zeugnisse durcheinander, und Erwähnenswertes muss unerforscht bleiben.

Das vorliegende Buch ist kein historisches Werk. Es beschreibt nicht Vergangenheit von außen, sondern referiert Gegenwart von innen. Es hält sich an den kalendarischen Rahmen von 1900 bis 2000. Die Hälfte dieser Zeit hat der Verfasser als Journalist gearbeitet. Anders als dem »teilnehmenden Beobachter« gesellschaftlicher Abläufe fehlt dem »beobachtenden Teilnehmer« die akademische Distanz.

Die sechs deutschen Staatsformen im 20. Jahrhundert haben der Presse ihre jeweiligen Gesetze diktiert. Die gesellschaftlichen Inhalte dieser Staatsformen verwickeln auch die Presse in ihre Widersprüche. Erstes Fragezeichen: Wie können in dieser doppelten Abhängigkeit Nachrichten gesammelt, Meinungen getauscht, Geschäfte verhandelt werden? Zweites Fragezeichen: Wie wurde aus der »Großmacht« von 1900 die Unterabteilung Presse einer elektronisch gesteuerten Spannungsindustrie im Jahr 2000? Was aus der sittlichen Forderung der Presse- und Medienfreiheit wurde, ist ein weiteres Fragezeichen wert. »Globalisierung« hat eine Menge mit der Wirtschaftlichkeit technischer Signale und öffentlicher Meinungsbildung zu tun. Sie produziert genug Fragezeichen für ein neues Jahrhundert. Wiewohl die bürgerlichen und Staatsgeschäfte in Deutschland im Jahr 1999 weitaus besser laufen als 1949, 1939, 1929 oder 1919, bleiben die meisten Fragen ohne Antwort. Die Zeiten ändern sich, die Fragen bleiben. Die Zeitung sollte Fragezeichen setzen.

Wo sind wir im Prozess der Kulturen? Der Anthropologe Viktor von Weizsäcker hat 1946 seinen Studenten erzählt, sie hätten ihr menschliches Subjekt nicht ein für alle Mal, sondern müssten es Tag für Tag in Auseinandersetzung mit ihrer jeweiligen Umwelt erneuern. Medienleute wissen davon ein Lied zu singen. Gäbe es ein Denkmal für den »Unbekannten Journalisten«, würde ich diesen Satz ohne Fragezeichen in den Sockel einmeißeln lassen.

Harry Pross, 31. Dezember 1999

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